Die Geschichte von Gut Elmarshausen
Gut Elmarshausen Dr. Elke Söchtig 34466 Wolfhagen-Elmarshausen Tel.: (05692) 99 50 33 Email: Verwaltung@elmarshausen.de
Egelmareshusen 1123. Elimareshusen 1150. Eilmarshusen 1255. Elmershusen 1314. - Ursprünglich Dorf. Im 13. Jahrhundert im Besitz derer v. Helfenberg als Lehen der Grafen v. Everstein. Im 14. Jahrhundert an die v. Gudenberg verkauft. 1452 wird Heinrich v. Gudenberg vom Herzog v. Braunschweig mit Elmarshausen belehnt. Nach dem Aussterben der v. Gudenberg 1534 wird Feldmarschall Hermann v.d. Malsburg mit Elmarshausen belehnt, der schon 1515 das Gut erwarb. Seitdem im Besitz der Familie v.d. Malsburg (bis 1955), Elsner v. Gronow (bis 1980), nun: Elsner v.d. Malsburg. Hermann v.d. Malsburg war Hof- und Feldmarschall des Landgrafen Philipp v. Hessen in Marburg und Generalfeldmarschall Herzog Ulrichs v. Württemberg, der bei Philipp Zuflucht gefunden hatte, nachdem er 1519 vom Schwäbischen Bund vertrieben worden war. Hermann v.d. Malsburg gewann ihm dann durch den Sieg bei Lauffen a.N. 13.5.1534 sein Land zurück (das Heer von König Ferdinand, dem Bruder des habsburgischen Kaisers Karl V. und Regenten in Württemberg, in die Flucht geschlagen; 2 Tage später zog er wieder in seine Residenzstadt Stuttgart ein; er verhalf der im Marburger Religionsgespräch v. 1529 kennengelernten Reformation nun zum Zuge).
Im gleichen Jahr wurde er mit einer Dotation belohnt, so dass er finanziell in der Lage war, die schon 1442 von den v. Gudenberg erbaute Burg (von diesem Bau Südflügel erhalten) vollständig umzubauen und zu erweitern (örtlicher Sandstein). Nach dem Tode Hermanns 1557 wurde der Bau fortgeführt und vollendet von seinem Sohn Christoph (aus erster Ehe mit Anna v. Hundelshausen). Seinen vorläufigen Abschluss fand das Bauwerk 1563 durch die Errichtung des Nordost- und Nordflügels (s. Bauinschriften). G. Ganßauge hält den schwäbischen Baumeister Jörg Unkair, der 1524 - 1553 mehrere Schlossbauten (Neuhaus, Schelenburg, Stadthagen, Petershagen u. Detmold) errichtete, auch aus stilkritischen Gründen für den möglichen Erbauer. Immerhin ist Meister 'Jürgen v. Tübingen' seinem Landesherren nach dem Abbruch der Bauarbeiten am Hohentübingen 1519 (Vertreibungsjahr) nach Norden gefolgt, und da er nach Stadthagen, d.h. um 1540 bis zum Baubeginn in Petershagen 1544 unseres Wissens an keinem anderen Bauvorhaben beteiligt war, hat diese Theorie viel für sich, obwohl sein Meisterzeichen in Elmarshausen nicht gefunden wurde. Dagegen kehrten Steinmetzzeichen vom Schloss Neuhaus wieder.
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Wasserschloss Elmarshausen - 2019
Um 1740 Umbau und Erneuerung der Ausstattung der Schlosskapelle. Weihe am 18. Oktober 1742 (mit Stiftung der jährlichen Armenspeisung) durch Friedrich Anton v.d. Malsburg (1693 - 1760) und seiner Gemahlin Agnes,geb. v. Spörken (1704 -1776), verm. 1733). Die Nordseite des Hofes und der runde Treppenturm in der Nordwestecke 1881 (s. Bauinschrift). 1906 Wiederherstellung des Südwestturmes nach Zerstörung durch Blitzschlag. 1909 Erneuerung des Hauptportals im Hof. Die Kapelle war 1747 Filial v. Oberelsungen, später dorthin eingepfarrt. Jetzt Filiale der Renitengemeinde Balhorn. Kirchenbücher seit 1600.
1945/46 von alliierten Truppen mehrfach besetzt und ruiniert. Das wesentliche und nennenswerte Inventar wurde gestohlen bzw. deportiert und gilt bis heute als verschollen. 1947 - 1959 entschädigungslose Enteignung von zwei zugehörigen Gutsbetrieben für Siedlungszwecke, davon einer vom Siedler in den 70er Jahren an die Kurhessische Landeskirche bestens verkauft; dem enteigneten Vorbesitzer wurde kein Rückkaufsrecht oder Erlösanteil zugestanden. 1979 - 1984 Renovierung der Ost-, Nord- und Westfassade mit statischer Sanierung des Ostflügels (nördl. Giebelwand, Osttorbau mit gesamter Dachkonstruktion).
Bestand Die Schlossanlage (aus Bruch- und Werkstein, gelegentlich Lehmfachwerk od. Ziegelstein) umschließt einen etwa quadratischen Hof, rings umgeben von einem z.T. unmittelbar an das Gebäude herantretenden gemauerten Wassergraben (Grefte/Graft). An der Süd- u. Westseite der Wohnbau, im Westen mit nördl. anschließendem Tor und Pförtnerwohnung, im Osten der Kapellenbau, nördl. daran anschließend ein jüngerer Wohnbau mit Torgang und befestigtem Tor. Zwischen dem Ost- und Westflügel nördl. des Tores ein eingeschobener Verbindungsbau. Das gesamte Gebäudeviereck wird durch Kehlsockel, Kaffgesims und Traufkehle einheitlich umzogen. Der Torflügel des Wohnhauses und der Nebenbau mit Satteldach in Biberschwanzdeckung, das übrige höherliegende Dach in Schieferdeckung. Hier ursprünglich halbrunde Steingiebelchen mit Kugelaufsätzen (welsche Giebel), nur über dem Nordteil, der Ostfront und am Nordgiebel des Wohnbaus, sowie über dem nördlichen Treppengiebel des Ostgiebels erhalten, die übrigen wurden durch Dreiecksgiebel ersetzt. Ein Anblick von Osten (Wirtschaftshof) zeigt die beiden erhaltenen Zwerchhäuser und die Ausflucht, sowie die Rückseite des Treppengiebels, die sämtlich von welschen Giebeln bekrönt sind. Die Zwerchhäuser stehen so dicht nebeneinander, dass sie das Dach vollständig verdecken. Quellen : Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel", 1. Bd. Kreis Wolfhagen. Bearbeitet von G. Ganßauge, W. Kramm, W. Medding, Kassel 1937, Elmarshausen, S. 222-227. "Das Schloss Elmarshausen" in "Hessische Heimat", 10. Jg. 1966 Heft 1, S. 4-10 von G. Ganßauge. Staatsarchiv Marburg, von der Malsburgisches Familienarchiv, Urkunden und Hessische Urkunden 1296 - 1370, Hasunger Urkunden 1314, 1447; Stadtarchiv Wolfhagen: Urkunden.
Wasserschloss Elmarshausen (Südansicht, Bild von vor 1930)
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